52007Sep

Lorbeerbaum und Dankeschön

Was sich unter dem Tagesordnungspunkt 6 der Jahreshauptversammlung der Gesellschaft für Kieferorthopädie von Berlin und Brandenburg mit dem Titel : „Neuwahl des Vorstands“ verbarg, war in Wirklichkeit ein Abschied in Ehren mit Lorbeer zum Ende einer ungemein erfolgreichen Präsidentschaft. Am 12.05.2006 versammelten sich die Mitglieder der Gesellschaft zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung und – dem dreijährigen Turnus folgend – zur Neuwahl ihres Vorstands. Dass aus dieser satzungsgemäß vorgeschriebenen Versammlung tatsächlich eine kleine Feier zum Abschied der langjährigen 1. Vorsitzenden Dr. Ulrike Löchte wurde, spiegelt die große Verbundenheit von Vorstand, Beirat und Mitgliedern mit ihrer scheidenden Präsidentin wieder.

Vor 17 Jahren, im Februar 1989, bei ihrer Wahl in dieses Amt, mussten noch Bedenken aus dem Weg geräumt werden:

Eine 1. Vorsitzende aus der Praxis und nicht von der Hochschule – sind Renommée und Namen zugkräftig genug für erstklassige Referenten, einer Einladung nach Berlin zu folgen?

Die Bilanz allein in Zahlen spricht für sich: 146 Vorlesungen, 68 Seminare und 97 Kurse wurden unter dem Vorsitz von Dr. Löchte organisiert mit Referenten aus dem In- und Ausland. Was Rang und Namen hatte von A wie Andrews bis Z wie Zachrisson, alle kamen. Die Referentenliste ist lang und liest sich wie das „who is who“ in der Kieferorthopädie. Immer mit dem richtigen Gespür für die kieferorthopädisch wichtigen Themen, dabei die ergänzenden Nachbardisziplinen stets im Blick, konnte ein kontinuierliches Fortbildungsangebot von den wissenschaftlichen Grundlagen bis zu neuen effizienteren Behandlungstechniken über diesen langen Zeitraum entwickelt werden. Das ansteckende Engagement der Präsidentin Löchte, ihre glückliche Hand und ihr Talent, Netzwerke zu knüpfen zur Hochschule, zu anderen Fortbildungseinrichtungen, zu qualifizierten Vertretern der Praxis, wurde so zu einer 17 Jahre dauernden Erfolgsära. Eine Zeit, die sie mit ihrer integeren Persönlichkeit geprägt und lebendig und richtungweisend gestaltet hat, dabei vorausschauend und mutig in der Phase der Wiedervereinigung zum Wohl der Berliner und Brandenburger Kieferorthopäden.

Über die fachliche Kompetenz hinaus blieb immer auch Raum für kollegiale Freundschaften. Sie war stets mit dem Herzen dabei, anteilnehmend, ermutigend, freundschaftlich. Grüße und Dank finden sich auf unzähligen Notizzetteln, kleinen Botschaften und Faxnachrichten an die Mitarbeiter im Vorstand und Beirat. Auch hier entstand ein persönlich geprägtes Löchte-Netzwerk, originell und unverwechselbar.

Dafür galt der Dank an diesem Abend, deshalb fiel der Abschied so schwer. Die Meßlatte ist hoch. Ein Ansporn für das neu gewählte Team mit Dr. Gabriele Reihn als neue 1. Vorsitzende und dem bestätigten Vorstand mit Dr. Susann Zellmann als 2. Vorsitzende, Dr. Klaus Hunger als Schatzmeister und Dr. Susanne Christiansen-Koch als Schriftführerin, und nicht zuletzt dem Beirat aus Vertretern der Hochschule und der niedergelassenen Fachzahnärzte. Wie Dr. Reihn betonte, wird in Teamarbeit auf dieser ausgezeichneten Basis angeknüpft werden. Mit großem Einsatz aller werden die Fortbildungsmöglichkeiten für Berlin und Brandenburg weiter ausgelotet und mit wechselnden Schwerpunkten interessant zusammengestellt werden.