Ehrenmitglied

Rainer-Reginald Miethke wurde am 4. Juni 1944 in Bad Liebenwerda geboren. Eigentlich sollte am 4. Juni die Operation D-Day stattfinden, doch wurde sie wegen seiner Geburt um 2 Tage verschoben. Bad Liebenwerda ist ein völlig unbekanntes Örtchen 100 km südlich von Berlin, manchen vielleicht aber doch durch ein Mineralwasser bekannt. Rainer-Reginald hatte das Pech, die ersten 14 Jahre seines Lebens in der DDR zu verbringen, bevor er 1958 nach West-Berlin „rüber machte“. Dort besuchte er einige Gymnasien und studierte dann von 1964 bis 1969 Zahnmedizin an der Freien Universität. Nach dem Ende seines Studiums war er recht unglücklich mit seiner Berufswahl, doch ein liebevolles Schicksal machte ihn mit seinen beiden vorbildhaften Lehrern Schulze und Tammoscheit bekannt, die in ihm die Liebe zur und den Respekt gegenüber der Kieferorthopädie weckten. So tat er, was zu tun ist – er promovierte, wurde Fachzahnarzt, Assistenzprofessor und C3-Professor, um sich 1978 zu habilitieren. Es folgte ein Jahr einer sehr wertvollen Ausbildung an der Louisiana State University, New Orleans, USA. 1983 wurde er Leiter der Abteilung für Kieferorthopädie und Kinderzahnheilkunde an der Freien Universität Berlin, was nur möglich war, weil er zur gleichen Zeit einen Ruf auf den Lehrstuhl in Göttingen erhalten hatte. Eine zweite sehr prägende Erfahrung war 1992/93 ein Aufenthalt als Gast Professor am Royal Dental College in Århus/Dänemark. 1994 begann das Ganze Hin und Her mit der Berliner Zahnmedizin, und Miethke wurde der Leiter der Kieferorthopädie an der fusionierten Charité.

Er war 20 Jahre lang einer der beiden Schriftleiter der „Praktischen Kieferorthopädie“, heute “Kieferorthopädie”, er war 1987 und 1992 Präsident der Jahreskongresse der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie in Berlin und 2006 Präsident der European Orthodontic Society; er ist Ehrenmitglied der Libanesischen Gesellschaft für Kieferorthopädie sowie der Thai Orthodontic Society und war Editor-In Chief des “World Journal of Orthodontics”. Mit seinen mehr als 160 Publikationen sowie mehr als 250 deutschen und internationalen Vorträgen hat er sich bemüht, bei seinen KollegInnen die Begeisterung für die Kieferorthopädie zu steigern.