Behandlung mit Plattenapparaturen – Möglichkeiten und Grenzen
Abstract
Die Plattenapparatur ist seit der Erfindung der Vulkanisation ein etabliertes Behandlungsgerät in der Kieferorthopädie. Einen Höhepunkt erfuhr deren Anwendung in Europa durch die Beschreibungen von A.M Schwarz aus Wien in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts und den folgenden Jahren. Das letzte Fachbuch zur kieferorthopädischen Behandlung mit Plattenapparaturen erschien von Tränkmann im Jahr 1985. In Zeiten der Digitalisierung und der damit verbundenen CAD/CAM-Fertigung kieferorthopädischer Behandlungsgeräte stellt sich nun die Frage, wofür dieser Gerätetyp noch sinnvoll verwendet werden kann.
Der Vortrag befasst sich daher neben der Ätiologie und Genese verschiedener Dysgnathien im Wachstumsverlauf mit der Konstruktion, Indikation und Kontraindikation der Plattenapparatur und ordnet diese in den Kontext zeitgemäßer kieferorthopädischer Behandlungsnotwendigkeiten ein. Hierbei wird auch auf die Biomechanik der verwendeten Bestandteile der Apparatur eingegangen werden.
Ausführlich dokumentierte Behandlungsverläufe veranschaulichen die Möglichkeiten und Grenzen der Therapie mit Plattenapparaturen.
Prof. Dr. med. dent. Jörg Lisson, M.Sc.,
- 1986 Abitur in Flensburg
- 1986-1991 Studium der Zahnmedizin, Medizinische Hochschule Hannover (MHH).
- 1992-1993 Vorbereitungsassistent in der Praxis Dr. Rainer Tamke (ZMK, Oralchirurgie) in Bremen
- 1993-2001 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Poliklinik für Kieferorthopädie der Medizinischen Hochschule Hannover (Leiter: Univ.-Prof. em. Dr. Joachim Tränkmann)
- 2001 Habilitation für das Fach Kieferorthopädie, Medizinische Hochschule Hannover
- 2001-2002 kommissarischer Leiter der Poliklinik für Kieferorthopädie der MHH
- 2002 – heute Professur für Kieferorthopädie (Nachfolge Univ.-Prof. em. Dr. Rolf Berg) an der Universität des Saarlandes in Homburg (Saar)
https://www.uniklinikum-saarland.de/de/einrichtungen/kliniken_institute/zmk/kieferorthopaedie/univ_prof_dr_joerg_lisson/
Schwerpunkte der wissenschaftlichen Tätigkeit: Funktionskieferorthopädie, interdisziplinäre kieferorthopädisch-chirurgische Behandlung ausgeprägter dentofazialer Deformitäten, interdisziplinäre Therapie von Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten und anderen kraniofazialen Fehlbildungen.