Molaren Inzisiven Hypomineralisation – ein Update

Zähne wie Kreide – das Krankheitsbild der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) spielt bei der zahnärztlichen Behandlung von Kindern eine zunehmend große Rolle. Betroffene Zähne zeichnen sich klinisch durch eine Veränderung in der Transluzenz des Schmelzes aus und können in ihrer Farbe weiß, gelb oder bräunlich sein. Je dunkler die Farbe, umso poröser ist der Zahnschmelz und umso höher ist die Gefahr des posteruptiven Substanzverlustes. Laut der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie sind knapp 30 Prozent der 12-Jährigen betroffen und somit stellt die Erkrankung ein größeres Problem als Karies in dieser Altersgruppe dar. Die Therapie der MIH richtet sich dann nach dem jeweiligen Ausprägungsgrad und der vorhandenen Schmerzsymptomatik. Klinisch stellen insbesondere die Schmelzfrakturen an frisch eruptierten MIH-Molaren und eine mitunter starke Hypersensibilität der betroffenen Zähne sowie sich wiederholende Füllungsverluste den/ die Behandler/in vor eine Herausforderung.

Der Vortrag soll einen Einblick in die rezente Ätiologie, die Diagnostik und die therapeutischen Ansätze der MIH geben. Insbesondere bei den restaurativen Versorgungsoptionen sollen hierbei die Möglichkeiten der digitalen Zahnmedizin vorgestellt und diskutiert werden.

Prof. Dr. Katrin Bekes, MME

1997-2002                           Studium der Zahnmedizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

2002                                    Staatsexamen und Approbation

2003                                    Promotion

2012                                    Habilitation

2013-2015                            Postgradualer Studiengang Master of Medical Education (MME) an der Universität Heidelberg

2015                                    Master of Medical Education (MME)

2003-2010                           Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universitätspoliklinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie und der Sektion Präventive Zahnheilkunde und Kinderzahnheilkunde der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

2010-2015                            Oberärztin der Universitätspoliklinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie, Sektion Präventive Zahnheilkunde und Kinderzahnheilkunde der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

2014                                    Ruf auf die Professur für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Kindesalters an der Medizinischen Universität Wien

Seit 04/2015                        Univ.-Prof. für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Kindesalters an der Medizinischen Universität Wien, Direktorin der Klinik für Kinderzahnheilkunde der Universitätszahnklinik Wien

Nebentätigkeiten

  • Generalsekretärin der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKiZ)
  • Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (ÖGK)
  • Councillor des Landes Österreich bei der European Association of Paediatric Dentistry (EAPD) für die Österreichische Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (ÖGK)
  • Wissenschaftlicher Beirat der Stiftung Innovative Zahnmedizin
  • Wissenschaftlicher Beirat der Selbshilfegruppe Ektodermale Dysplasie